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Die Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus

Die Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus

Am 13. Januar 2021 erhielt das Schutzgebiet Parco Delta del Po die europäische Zertifizierung für nachhaltigen Tourismus

Europarc, logo

Der Start des Projekts

Im Juli 2019 hatte das Management des Schutzgebietes Parco del Delta del Po im Schloss von Mesola das Dossier zur Bewerbung für die Erteilung der Europäischen Charta für nachhaltigen Tourismus eingereicht.
Daran haben öffentliche und private Akteure teilgenommen und somit hat die Gemeinde Cervia insgesamt sechs Projekte eingereicht.


Die Projekte

  • ADRIADAPT

Flamingos in die SalineDas Ziel des Projekts besteht in der Steigerung der Resilienz der Adria-Regionen durch den Ausbau von Kenntnissen zur Ermittlung von Strategien, um sich dem Klimawandel anzupassen, so dass die Gebietskörperschaften Maßnahmen in die Wege leiten, um die Resilienz sowohl in der Stadt- als auch in der Küstenumgebung zu steigern.

  • die neue Seepromenade von Milano Marittima

Einrichtung eines Fußgänger-/Radwegs hinter den Strandbädern, beginnend vom Kanalhafen im Norden bis zum Zufluss-Kanal der Salinenfelder. Auf der Strecke befinden sich außerdem Reste und historisch-kulturelle Zeugen des Zweiten Weltkriegs.

  • der neue Salinen-Radweg

Die Route dehnt sich zwischen dem Kanal, der die Salinen umfasst, und dem See Pineta Formica aus. Dabei handelt es sich um eine Route inmitten des Grüns des Naturreservats Salina di Cervia, in einer landschaftlich, kulturell und naturwissenschaftlich hochwertigen Umgebung.

  • das Ökomuseum Ecomuseo del Sale e del Mare

Das Ökomuseum wurde im Jahre 2013 gegründet und erlebt seitdem eine stete Entwicklung im Zeichen eines genauen Ziels: Das Umwelt- und Landschaftsvermögen der Stadt zurückzugewinnen und zu schützen und dabei gleichzeitig die typischen Produkte, das Handwerk, die Architektur, die ehemaligen Berufe und die Traditionen von Cervia zu fördern.

  • ABCD Cervia

Canal Harbour und historische Segel - Ph. Angela RaggiEin Projekt, das darauf abzielt, dem Salzlager Magazzino del Sale Darsena eine neue Funktion im Zeichen der Innovation zu verleihen. Dabei wird das Wellness-Konzept durch verschiedene Aktivitäten umgesetzt, die in getrennten Bereichen stattfinden werden. Es werden typische Produkte angeboten; es wird als Ort für geselliges Beisammensein, als Spa und Erlebnis-Parcours mit Benutzung des Salzes für das körperliche Wohlbefinden und als Raum für Kulturevents benutzt, der dem Design und der Musik für die Freude „der Seele“ gewidmet sein wird.

  • die Route Via dei Romei und der Salz des Papstes

Der italienische Verein der Via Romea Germanica ist für die italienische Strecke der Pilgerroute nach dem Brenner zuständig, die von Stade (Deutschland) nach Rom führt. Das Ziel des Projekts liegt darin, die Entdeckung der ländlichen Bereiche anzuregen und den Ort in den Routenplan des langsamen und nachhaltigen Tourismus einzufügen.

Die in den Aktionsplan der Europäischen Charta für nachhaltigen Tourismus aufgenommenen Projekte zielen darauf ab, den Tourismus im Bereich des Po-Deltas in die Richtung der Nachhaltigkeit zu lenken.


Ziele der Projekte

  • Reduktion der Kohlendioxidemissionen und der Umweltbelastung
  • Verbesserung des Wohlbefindens der ansässigen Gemeinschaft
  • Gewährleistung einer sicheren Zugänglichkeit der Schutzgebiete für alle Besucher und das Angebot hochwertiger Dienstleistungen

Die Europäische Charta des nachhaltigen Tourismus

13. Januar 2021

Das Biosphärenreservat Riserva della Biosfera Delta del Po und die zwei Regionalparks Delta del Po (in den italienischen Regionen Venetien und Emilia-Romagna) haben am 13. Januar 2021 die Beitrittszustimmung zu der Europäischen Charta des nachhaltigen Tourismus erhalten. Dabei handelt es sich eine wichtige Anerkennung, die die Föderation EUROPARC (die europäische Dachorganisation der Schutzgebiete) den Gebieten verleiht, die sich für die Reduktion der von dem Tourismus abhängigen, negativen Auswirkungen engagieren und für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Diese Anerkennung wird nach verschiedenen Überprüfungen erteilt und hat internationalen Wert. Sie bringt also nicht nur den Einsatz zur Verbesserung eines nachhaltigen Tourismus mit sich, sondern ebenfalls die Umsetzung von konkreten Maßnahmen seitens öffentlicher und privater Teilnehmer.

Pista ciclabile in Salina - Ph. Maurizio Dolci

Tatsächlich besteht das Hauptziel darin, das Natur- und Kulturvermögen zu schützen und die ständige Verbesserung des Tourismusmanagements im Bereich des Schutzgebiets zugunsten der Umwelt, der ansässigen Bevölkerung, der Unternehmen und der Besucher zu verfolgen.

Die umgesetzten Maßnahmen bringen messbare ökonomische, soziale und umweltorientierte Vorteile, die dank eines korrekt verwalteten Tourismusflusses die Beziehungen zu den örtlichen, im Tourismus beschäftigten Ansprechpartnern sowie zu der Tourismusindustrie im breiteren Sinne stärken, sowie den Zugang und die Zugehörigkeit zu einem europaweit ausgedehnten und dynamischen Netzwerk erlauben.

Der Tourismus ist ein stets wachsender Sektor und zählt zu den Hauptentwicklungsfaktoren für die Wirtschaftbereiche, die in Europa auf der Landwirtschaft basieren. Das Fördern des nachhaltigen Tourismus bringt mit sich, dass Touristen einen bestimmten Ort besuchen, doch mit der Verpflichtung, eine positive Auswirkung auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft zu hinterlassen.

Die Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus wird somit zu einem Verwaltungsmittel, bei dem alle Akteure mitwirken, um einen nachhaltigen Tourismus zu begünstigen sowie die touristischen Aktivitäten im Schutzgebiet zu gestalten, und dank einer erweiterten Integration und Zusammenarbeit mit allen den damit betroffenen Akteuren die Erarbeitung eines touristischen Angebotes zu fördern, das sich den Anforderungen für den Schutz der biologischen Vielfalt im Bereich der Schutzgebiete anpasst.

In Italien ist die Föderation Federparchi für die Umsetzung des von der Charta festgesetzten Verfahrens zuständig. Sie bemüht sich, die leitenden Einrichtungen der Parks aktiv mit einzubeziehen, um diese bedeutende Anerkennung zu erwerben, zu überprüfen und zu erhalten.

Die Föderation Europac prüft und zertifiziert, dass die Schutzgebiete, die nach dieser Anerkennung streben, tatsächlich inklusive und transparente Teilnahmeprozesse implementiert haben, und daher einen Aktionsplan für einen nachhaltigen Tourismus neben der betroffenen Parkverwaltung mit den verschiedenen Akteuren (damit sind örtliche Behörden, Leistungsträger in einem jeweiligen Sektor, Körperschaftsvereine gemeint) geteilt haben.

Die wesentlichen Schritte für den Beitritt zur Charta sind drei: Nachdem die Schutzgebiete den 1. Teil absolviert haben, entwickelt sich das Charta-Verfahren mit dem 2. Teil, das auf die ortsansässigen Stakeholders ausgerichtet ist, und dann folgt der 3. Teil für Reiseunternehmen.

Promenade "I pionieri del Turismo" - Ph. Dany FontanaDank der Charta werden die Parks daher zu „Good-Practice-Laboratorien“ im Sinne der Nachhaltigkeit: Stätten, in denen innovative Projekte experimentiert werden, die zu einem Modell auch außerhalb des Umrisses des geschützten Gebietes werden können.

Die Charta lehnt sich an die Empfehlungen, die in der EUROPARC-Studie „Loving Them to Death? Sustainable Tourism in Europe’s Nature and National Parks” aus dem Jahre 1993 enthalten waren, und spiegelt die in der Agenda 21 welt- und europaweit ausgedrückten Prioritäten wider, die während des Weltgipfels in Rio im Jahre 1992 und von dem 6. Gemeinschaftsprogramm von Aktionen für eine nachhaltige Entwicklung adoptiert wurden. Die Charta stellt eine der Prioritäten für die europäischen Parks dar, die im Aktionsprogramm der Weltnaturschutzunion IUCN (1994) festgelegt wurden.
Die wachsende Bedeutung einer nachhaltigen touristischen Entwicklung, als Thema internationalen Interesses, wurde außerdem in den „Leitlinien für einen nachhaltigen internationalen Tourismus“ im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt betont.

Die Charta befasst sich direkt mit den Grundsätzen dieser Leitlinien und liefert ein praktisches Instrument zu deren Verwirklichung auf lokaler Ebene in den jeweiligen Schutzgebieten.


 

Die Grundsätze der Charta

 Die Förderung und das Management des nachhaltigen Tourismus in den Schutzgebieten sollen sich an folgende Grundsätze anlehnen:


Das von der Anerkennung betroffene Gebiet

Das von der Charta betroffene Gebiet umfasst die Gemeinden, zu denen folgende Schutzgebiete gehören:

  • Biosphärereservat Delta del Po
  • Regionalpark Parco Regionale del Delta del Po dell'Emilia-Romagna
  • Regionalpark Parco Regionale Veneto del Delta del Po

Sonus Salis, Magazzino Darsena  - Ph. Istvan BikfalviDie Strategie der Charta
Delta del Po

Die drei Pfeiler der Strategie der Charta für das Po-Delta sind:

1. Verlängerung der touristischen Saison

2. Breitere Verteilung des touristischen Flusses in dem Gebiet

3. Zusammenarbeit und Koordinierung

In Detail:

1. Verlängerung der touristischen Saison

  • Die Verbindung zwischen den Aufgaben bzw. den Schulungsaktivitäten im Bereich der Umwelt und der Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus verstärken.
  • Den Konsum und die Aufwertung der Null-Kilometer-Agrarprodukte und des lokalen Fischfangs fördern.
  • Den Fahrradtourismus entwickeln.
  • Den mit der Vogelbeobachtung verbundenen Tourismus fördern und ausbauen.

2. Breitere Verteilung des touristischen Flusses in dem Gebiet

  • Das Netzwerk der Fahrrad-, Reit-, Fluss- und Lagunenwege ausbauen, indem auch die Wegweisung und die Info-Stellen entlang dieser Routen implementiert werden.
  • Die im Gebiet vorhandenen ökotouristischen und slow-Angebote fördern.
  • Den „für alle zugänglichen Tourismus“ implementieren.
  • Dienstleistungen (Natur- und Landschaftsführer, Routenplanung, Schulungs- und Bastelaktivitäten) und Infrastrukturen (Radwege, Beobachtungshütten, Netzwerk von kleinen Häfen und Anlegestellen) aufwerten und ausbauen.
  • Die Kenntnis der Gebietseigenschaften für Besucher leicht zugänglich machen.

3. Zusammenarbeit und Koordinierung

  • Die Zufahrt zum Po-Delta und die Fortbewegung in seinem Inneren mit öffentlichen Verkehrsmitteln verbessern.
  • Eine Kommunikationsstrategie, sowohl online als auch offline, entwickeln.
  • Die Wirksamkeit des Brands „Biosphäre Delta del Po“ steigern.
  • Die Koordinierung der vorhandenen Veranstaltungen begünstigen.
  • Jene Unternehmen fördern, die Investitionen im Sinne der Innovation sowie der Aufwertung ihrer Produkte planen, indem die dafür notwendigen Vertriebsbedingungen geschaffen werden.

Spezifische, übergreifende Ziele

  • Die Verminderung der gesamten Umweltbelastung, die der Tourismus in dem Gebiet verursacht.
  • Der Schutz und die Aufwertung des verbreiteten Wasservorkommens des Wassers in unterschiedlicher Umgebung (Fluss, Lagunen und Meer).
  • Die Sanierung des Bauvermögens begünstigen und aufwerten.
  • Den Reiseunternehmen und der ansässigen Gemeinschaft den Wert des Gebiets vollständig bewusst machen.
  • Die jeweiligen Belastungen des Tourismus, insbesondere in den sensibleren und meistbesuchten Bereichen überwachen.
  • Überwachen, inwieweit die Auswirkungen des Klimawandels das Po-Delta belasten können.

Materialien der Tagung vom 15.02.2021

Delta del Po. Für weitere Auskünfte über die Tagungsmaterialien nehmen Sie Einsicht in die der dazu gewidmeten Seite der Website Parco del Delta del Po.

Un abbraccio verde smeraldo, capanni da pesca sul canalino della pineta - Ph. Gruppo fotografico cervese

 

Weiter lesen: www.europarc.it/cets.php

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Touristische Infos

www.turismo.comunecervia.it - #VisitCervia - iatcervia@cerviaturismo.it - +39 0544 974400